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Morgenmuffel werden ungerecht behandelt… 17. Juli 2008

Posted by Tina in Uncategorized.
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….und die Gesellschaft handelt nicht….im Gegenteil!

Fast immer wird ein Morgenmuffel als Faulpelz hingestellt, der entweder zu spät ins Bett gegangen ist, oder sich aber an einen loddrigen Lebenswandel gewöhnt hat.

Auch wenn man diese beiden Annahmen nicht bei jedem „verpennten“ Mitbürger einfach ausschließen sollte, die Erstsemester-Studenten wissen was ich meine, wird es wohl die meisten wundern, was neuste wissenschaftliche Studien ergeben haben.

Frühaufsteher und Morgenmuffel können meist gar nichts für die „morgendliche“ Disposition sondern folgen einer körperlichen Veranlagung. Ungerechterweise wird der Typus „Morgenmuffel“ in einen Tagesablauf gepresst, der es ihm schwer macht seine optimalen Leistungsphasen effizient einzusetzten.

Laut Doktor Kunz, Chefarzt der Abteilung für Schlafmedizin am St.-Hedwig-Krankenhaus in Berlinerklärte, dass die sogenannten „Morgenmuffel“ meist nichts für ihre Veranlagung können. (heute in Spiegel Online im Interview)

Rezeptoren auf unserer Netzhaut nehmen Hell- und Dunkel Zyklen auf und geben diese an unserer innere Uhr weiter. Durch diese Lichtrezeptoren wird unsere innere Uhr entsprechend getaktet und da die betreffenden Lichtsignale bei jedem Menschen individuell verarbeitet werden, entsteht dadurch ein unterschiedliches Verhältnis zum frühen Aufstehen oder auch zum Schlafengehen. Denn wenn wir Abends eine Lampe einschalten, um besser sehen zu können, dann gaukelt wir unserer Netzhaut ja ebenfalls vor, es sein noch hell und noch keine Zeit zum Schlafengehen.

Ergo ist es meist eine Frage des Typs bzw. seiner inneren Uhr, wie er zum frühen Aufstehen steht.

Nun hat eine kürzliche Studie ergeben, dass Frühaufsteher bei Prüfungen meist die besseren Noten haben. Wieso ist das so? Ganz einfach, weil Prüfungen meist früh angesetzt sind, und die Frühtypen da ihre wirkungsbeste Phase haben, während die Spättypen noch mit Ihrer Müdigkeit kämpfen müssen.

Eine deutliche Benachteiligung der Spättypen, findet nicht nur Doktor Kunz.

Und was haben die Spättypen, zu denen ehrlicherweise auch ich gehöre, für Möglichkeiten zu reagieren? Zum einen ist es wichtig, die Rezeptoren seiner Netzhaut nicht zu stimulieren. Ein völlig abgedunkeltes Zimmer kann das Einschlafen erleichtern.

Des Weiteren kann man versuchen, seine innere Uhr an gewisse Einschlaf- und Aufwachzeiten zu gewöhnen. Das kann man als Schichtarbeiter natürlich vergessen.

Und wenn man als Spättyp die Möglichkeit hat, sollte man ebenso versuchen, wichtige Termine nicht unbedingt in den frühen Morgen zu legen.

Denn eins sollte auch klar sein, bei den Frühtypen beginnt die Leistungsphase zwar früher, nimmt dafür aber auch deutlich früher wieder ab. Und dann sind die Spättypen am Zuge.