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Johanniskraut 29. Oktober 2008

Posted by Tina in Uncategorized.
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So alt wie umstritten ist diese Heilpflanze, die bereits in der Antike bekannt war. Johanniskraut wird bei den verschiedensten Beschwerden empfohlen, als sog. Rotöl zum Einreiben bei Hexenschuss, Gicht, Rheuma, zur Schmerzlinderung und Wundheilung nach Verrenkungen und Verstauchungen, bei Blutergüssen und Gürtelrose, es kann aber auch innerlich angewendet werden. Eine medikamentöse Behandlung mit einem Johanniskraut-Präparat ist auch bei ausgeprägten Depressionen ähnlich gut wirksam wie synthetische Antidepressiva. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher um Klaus Linde von der Technischen Universität München im Jahr 2008. Die Wissenschaftler haben 29 Studien mit insgesamt 5500 Patienten ausgewertet, bei denen eine Majore Depression vorlag. In 18 der ausgewerteten Studien wurden Johanniskraut-Präparate mit einem Placebo verglichen und es wurde festgestellt, dass auf Johanniskraut 50% mehr Patienten ansprachen, als auf das Placebo. In weiteren Studien wurde die Wirksamkeit von Johanniskraut mit der von anderen Antidepressiva verglichen. Dem Ergebnis nach hat das natürliche Produkt die gleiche positive Wirkung wie künstliche Antidepressiva, jedoch bei besserer Verträglichkeit.

Dennoch gibt es auch immer wieder kritische Töne, da die Wirkung von Johanniskraut offensichtlich wesentlich von der Dosierung abhängt. Frei verkäufliche Präparate sind so niedrig dosiert, dass sie vermutlich ohne Wirkung blieben. Dagegen sind die apothekenpflichtigen Johanniskrautprodukte in ihrer Dosierung deutlich höher und dementsprechend auch wirksam. Falsche oder unvollständige Angaben auf freiverkäuflichen Mitteln verwirren zusätzlich, da die enthaltenen Johanniskrautauszüge nicht den gleichen Wirksamkeitsgrad haben, wie die in den rezeptpflichtigen hochwertigen Medikamenten.

Misstrauen mindert den Nutzen des Placebo-Effekts 1. September 2008

Posted by Tina in Uncategorized.
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Bei der heutigen Vielzahl von Möglichkeiten, beim unüberschaubaren Angebot von naturheilkundlichen Behandlungen und durch die Informationsflut ist jeder Verbraucher bzw. Patient dazu aufgerufen, sich vorher eingehend selber zu informieren, bevor er einen Arzt aufsucht oder sich für eine Therapie entscheidet. Ich lese immer wieder in Foren, dass Patienten gerade im naturheilkundlichen Bereich eine für sie logische Einstellung gefunden haben: Sie misstrauen allem und jedem solange, bis sie vom Gegenteil überzeugt wurden. Eigentlich klingt das ja auf anhieb auch erstmal vernünftig, denn gerade in einem Bereich der Medizin, in dem sich der eine oder andere Wunderheiler rumtreibt, ist Kontrolle besser als Vertrauen. Doch wie kann man sich in die Hände eines Arztes begeben, ohne ihm zu vertrauen? Eigentlich ist es fast unmöglich und das Misstrauen senkt auch signifikant die Heilungschancen, denn gerade das Gefühl sich fallen zu lassen und Hilfe zu bekommen, wenn man krank ist, führt oft schon alleine zu einer Heilung. Die Einstellung, ich werde mal sehen was der Arzt kann, verhindert eine aktive Mitarbeit des Patienten am Genesungsprozess und macht es auch dem besten Arzt und der besten Therapie schwer, gute Erfolge zu erzielen.

Ich kann natürlich nicht raten unkritisch zu sein, doch ohne Vertrauen geht es eben auch nicht. Trotz allem Rationalismus sollte sich der Mensch auch von Zeit zu Zeit auf seine Instinkte verlassen. Ist einem ein Arzt von Grund auf unsympatisch, so muss man wechseln, erscheint er jedoch kompetent, dann sollte man sich auch in die Hände des Arztes begeben und darauf vertrauen, dass man Hilfe bekommt. Wer hier schlechte Erfahrungen gemacht hat oder einfach einen neuen Arzt sucht, weil er umgezogen oder im Urlaub ist, der findet unter www.imedo.de eine deutschlandweite Online-Arztsuche mit Bewertungen von Patienten, die einem einen ersten Eindruck vermittteln, mit wem man es zu tun hat. Ich finde diese Möglichkeit sehr gut und zeitgemäß.

Ärtze sind keine Heiler mehr 19. Juni 2008

Posted by Tina in Beschwerden und Behandlung.
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Bin ich früher zum Arzt gegangen, dann war seine Anwort, nach dem ich meine Beschwerden beschrieben hatte: “Das kriegen wir schon wieder hin”

Schon alleine die beruhigende und Zuversicht ausstrahlende Wirkung dieser wenigen Worte hat oft geholfen. Die Ärzte wussten damals noch viel mehr auf eine Art Placebo-Effekt zu vertrauen. Obwohl jedem Arzt bekannt sein sollte, dass mindestens 30% aller Erkrankungen schon alleine durch einen Placebo wieder verschwinden, baut man heute nur noch auf die Gabe von mehr oder minder wirksamen Medikamenten. Eine Diagnose beinhaltet nur noch selten eine Wahrnehmung der seelischen Verfassung des Patienten, sondern es werden nur noch Meßergebnisse ausgewertet.

Noch wenige Jahre und ich stelle mir den “Arztbesuch” folgendermaßen vor:

Sie gehen in den nächstgelegenen Supermarkt, ins Postamt oder den Drogeriemarkt und schieben in den dafür vorgesehenen Automat ihre Krankenversicherungskarte. Nach Auflegen der Hand ermittelt der Automat innerhalb weniger Sekunden Blutdruck, Gewicht, Herzfrequenz, Temperatur und Alter. Für sie unmerklich hat sich gleichzeitig noch eine Nadel mit einer Größe im Nanobereich in ihre Haut gebohrt und von dort eine Blutprobe genommen. Des weiteren befindet sich im oberen Bereich des Automaten ein Schlauch, in den sie hineinpusten, vergleichbar mit den Alkoholmessgeräten der Polizei.

Die nun ermittelten Ergebnisse werden mit den Daten auf Ihrer Chip-Card abgeglichen, mit einer weltweiten Datenbank synchronistiert und nach 3 Sekunden Wartezeit ausgewertet. Die Behandlungsempfehlung ist dann nach dem gewünschten Zielalter und aufsteigend nach dem jeweiligen Selbstkostenbeitrag sortiert sind. Sie müssen sich also nur noch selber aussuchen, wie viel Geld sie erübrigen können bzw. ob sie überhaupt älter als 65 Jahre werden wollen. Für alle, die sich für eine Therapie entscheiden, die ein Ableben vor Eintritt ins Rentenalter gewährleistet, gibt es als kleines Dankeschön ein Werbegeschenk ihrer Ortskrankenkasse bzw. dem Rentenversicherer, das zusammen mit den Medikamenten per Kurier bei ihnen zuhause eintrifft, noch bevor sie überhaupt wieder zurück sind. Sie erkennen das Paket an dem Aufdruck “carpe diem”.